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26.11.2014 - Eine tierische Lehrstunde - Ruppiner Anzeiger

Neuruppin (RA) Manchmal kann die Situation ernst werden, wenn Hund und Kind aufeinander treffen. Die Mädchen und Jungen des Neuruppiner Montessori-Kinderhauses wissen jetzt, wie sie sich in solchen Augenblicken verhalten müssen. Das lernten sie am Dienstag von Hundetrainern und deren geduldigen Tieren.

Eingefädelt hatte diese tierische Stunde Jacqueline Kinter. Der Auslöser dafür war das, was das Herz von Eltern fast zum Stillstand bringt. "Auf meinen Sohn Leonhard kam ein fremder Hund zugelaufen, und er wusste einfach nicht, wie er darauf reagieren sollte", beschreibt die Mutter des Vierjährigen die Szene, die sie nachdenklich gestimmt hat. In dieser Situation ging alles noch einmal gut aus. Der Hund blieb friedlich und der Halter, der seinen Vierbeiner ohne Leine hatte laufen lassen, entschuldigte sich. Was beim nächsten Mal passiert, weiß niemand. Aber Jacqueline Kinter möchte in Zukunft nicht nur selbst einmal einen Hund haben. Sie möchte auch, dass ihr Junior weiß, wie er in solchen Situationen reagieren muss und was es bedeutet, mit einem Hund zusammenzuleben.

Der entscheidende Hinweis auf die tierische Unterrichtsstunde mit der Hundeschule von Uwe Krüger kam von der Neuruppiner Hundehalterin Claudia Machatzki. Denn sie ist mit ihren drei Labradoren Apollo, Alice und Shila - die am Dienstag von den Kindern gleich ins Herz geschlossen wurden - auch oft mit im Einsatz.

Hundetrainerin Joanna Bauer, die 2012 mit einem Notendurchschnitt von 1,0 in ihrem Jahrgang Deutschlands beste Auszubildende in der Tierpfleger-Fachrichtung "Tierheim, Tierpension" war, führte die Neuruppiner Knirpse kindgerecht an den Umgang mit den Tieren heran. Sie vermittelte ihnen gleichzeitig Spannendes über die Körpersprache der Hunde, wodurch sich die Tiere besser einschätzen lassen. Dabei orientierte sie sich an den zwölf goldenen Regeln für den Umgang mit Hunden, die der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) aufgestellt hat und die sie als Kärtchen auf dem Spielplatz für die Kinder versteckt hatte.

Jede einzelne Regel (siehe Infokasten) sprach die Trainerin mit den Kindern durch und setzte dabei bei Bedarf auch die Hunde ein. "Begrüße die Hunde nur so, wie du auch selbst begrüßt werden willst", sagte sie, woraufhin die Knirpse ihr auch zu verstehen gaben, dass sie lieber leise und vorsichtig angesprochen werden möchten, ohne dass ihnen jemand gleich über den Kopf streichelt oder Angst macht. Beim Blick ins Hundemaul wurde den Kleinen beim Anblick der weißen Fangzähne auch deutlich, warum sie beim Spielen auf ihre Hände achten müssen und weshalb sie lieber Hundespielzeug mit Stricken benutzen sollten, das sie sicher greifen können.

Alle Regeln wurden Stück für Stück erarbeitet und ausprobiert. So erlebten die Kinder am eigenen Leib, wie sich ein Hund, der auf sie zu rennt, nicht mehr für sie interessiert, wenn sie sich einfach nur von ihm abwenden, ohne wegzulaufen.

"Die Arbeit mit den Kindern ist wunderbar. Sie reagieren meistens intuitiv richtig und machen sich keine Gedanken darum, was andere denken könnten", so Bauer, die den Knirpsen die Angst, aber nicht den Respekt vor den Tieren nehmen will. Ihre Kollegen und sie sind häufig mit den Hunden unterwegs und natürlich stellen sie dabei auch fest, dass Kinder in Großstädten ganz anders auf ihre Tiere reagieren als beispielsweise in Neuruppin, wo fast jeder Knirps seinen Arm hob, als die Frage danach aufkam, wer eigentlich einen Hund zuhause hat.

Und wie gut dieser auf Befehle hören kann, machte den Mädchen und Jungen Andrea Nabel mit ihrer Belgischen Schäferhündin Berry vor. Ihre vierbeinige Begleiterin machte nicht nur auf Kommando Männchen oder stellte sich tot. Berry apportierte auch Kleinigkeiten für die Kinder.

Dass selbst für die Hunde die Stunde anstrengend war, wurde am Ende deutlich. Therapie-Hündin Berry, die auch oft in Seniorenheimen zum Einsatz kommt, verlor sichtlich die Lust, sich vor Publikum tot zu stellen, und blieb stattdessen lieber hechelnd liegen.

Bevor am Ende der etwas anderen Hundeschule alle Mädchen und Jungen die Hunde streicheln und knuddeln durften, wurde noch das richtige Füttern mit kleinen Leckerlis geübt. Außerdem konnte jedes der Kinder die für sie ziemlich großen Hunde an der Leine führen, was aber niemanden vor ein Problem stellte, da die Tiere top ausgebildet sind. Deswegen gab es noch wichtige Hinweise mit auf dem Weg: "Nicht alle Hunde sind so lieb wie diese hier. Deswegen seid vorsichtig und geht nur zu ihnen, wenn es der Halter auch erlaubt", betonte Joanna Bauer.

Da staunen die Knirpse: Hundetrainerin Joanna Bauer zeigte den Kindern am Labrador, wie groß dessen Zähne sind. Auch wenn der Hund ein lieber Spielkamerad ist, sollte man mit ihm vorsichtig umgehen, damit nichts passiert, riet sie.

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